Mehrwersteuern falsche Zuordnung

Wenn wir Produkte mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen in unserem Online-Shop verkaufen, müssen wir die Versandkosten anteilig aufteilen. Das heißt, wir müssen den Anteil der Versandkosten ermitteln, der auf die Produkte mit dem ermäßigten Steuersatz von 7 % und den Anteil, der auf die Produkte mit dem normalen Steuersatz von 19 % entfällt. Dann müssen wir für jeden Anteil den entsprechenden Mehrwertsteuersatz anwenden.

Es gibt verschiedene Methoden, um die Versandkosten anteilig aufzuteilen. Eine gängige Methode ist die Aufteilung nach dem Verhältnis der Nettowerte der Produkte. Das bedeutet, dass wir die Nettowerte der Produkte mit dem ermäßigten Steuersatz und die Nettowerte der Produkte mit dem normalen Steuersatz addieren und dann das Verhältnis dieser Summen berechnen. Dieses Verhältnis wenden wir dann auf die gesamten Versandkosten an, um den Anteil für jeden Steuersatz zu erhalten.

Ein Beispiel für diese Methode ist:

- Ein Kunde kauft in unserem Online-Shop ein Buch für 10 € (Netto) und einen Pullover für 20 € (Netto).
- Die Versandkosten betragen 5 € (Brutto).
- Die Nettowerte der Produkte mit dem ermäßigten Steuersatz sind: 10 €
- Die Nettowerte der Produkte mit dem normalen Steuersatz sind: 20 €
- Das Verhältnis der Nettowerte ist: 10 € / (10 € + 20 €) = 0,333 für den ermäßigten Steuersatz und 20 € / (10 € + 20 €) = 0,667 für den normalen Steuersatz.
- Der Anteil der Versandkosten für den ermäßigten Steuersatz ist: 5 € * 0,333 = 1,67 €
- Der Anteil der Versandkosten für den normalen Steuersatz ist: 5 € * 0,667 = 3,33 €
- Die Mehrwertsteuer auf den Anteil für den ermäßigten Steuersatz ist: 1,67 € * 0,07 = 0,12 €
- Die Mehrwertsteuer auf den Anteil für den normalen Steuersatz ist: 3,33 € * 0,19 = 0,63 €
- Die Gesamtmehrwertsteuer auf die Versandkosten ist: 0,12 € + 0,63 € = 0,75 €

Es gibt ähnliche Regelungen für die Mehrwertsteuer auf Versandkosten in anderen Ländern der EU, zum Beispiel in Österreich. Die Regelungen können je nach Land variieren, aber im Allgemeinen gilt das Prinzip, dass die Versandkosten dem gleichen Umsatzsteuersatz wie die Hauptleistung unterliegen, wenn die Lieferung im Inland erfolgt. Wenn die Lieferung in ein anderes EU-Land erfolgt, kann es zu einer Umkehr der Steuerschuldnerschaft kommen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Für Österreich gilt folgendes:

- Wenn die Versendung in Österreich beginnt, ist die Lieferung auch in Österreich zu versteuern. Der österreichische Lieferant legt seine Rechnung mit 20 % österreichischer Umsatzsteuer.

- Wenn die Versendung in einem anderen EU-Land beginnt und der Empfänger ein Endverbraucher in Österreich ist, kann es sich um einen innergemeinschaftlichen Versandhandel handeln. In diesem Fall muss der ausländische Lieferant sich in Österreich registrieren und seine Umsätze mit 20 % österreichischer Umsatzsteuer erklären, wenn er den jährlichen Lieferschwelle von 35.000 € überschreitet.

- Wenn die Versendung in einem anderen EU-Land beginnt und der Empfänger ein Unternehmer in Österreich ist, kann es sich um eine innergemeinschaftliche Erwerb handeln. In diesem Fall muss der Empfänger die Umsatzsteuer selbst berechnen und abführen, wenn er zum Vorsteuerabzug berechtigt ist.

WooCommerce selber kann in der Regel die MwSt Berechnung mit ermäßigtem Steuersatz und den normalen Steuersatz nicht selber abbilden und benötigt entsprechende Plugins.